Das Nautiraid Aluminiumgerüst
Bei Nautiraid-Faltkajaks mit "Alu-Gerüst" bilden durch eine Eloxal-Schicht vor Korrosion geschützte Aluminiumrohre und Spannten aus GFK verstärktem Kunststoff das "Gerippe" bzw. Bootsgerüst. Die Rohre mit einem Durchmesser von 20 mm sind in Segmente mit einer maximalen Länge von 90 cm unterteilt. Sie werden wie Zeltstangen ineinandergesteckt, zusammengehörige Segmente sind durch ein Gummiband verbunden.
Die Enden der Rohre und die Position der einzelnen Spannten sind farblich markiert, so gestaltet sich der Aufbau des Bootsgerüsts einfach und übersichtlich.
Ganz ohne Pflege kommt aber auch ein Bootsgerüst aus eloxiertem Aluminium nicht aus - zur Vorbeugung von Korrosion an den Verbindungsstellen müssen die zusammensteckbaren Teile regelmäßig gefettet bzw. das gesamte Gerüst regelmäßig abgebaut werden.
Alle Nautiraid-Faltkajaks mit Aluminiumgerüst lassen sich in einer einzigen Packtasche verstauen !
Das Nautiraid Holzgerüst
Ein Bootsgerüst aus Holz hat immer seinen ganz besonderen, ästhetischen Charme.
Vor allem Eschenholz wird seit jeher für den Bau von Kajaks verwendet, es lässt sich leicht biegen, ist sehr elastisch und nimmt nach Belastung seine ursprüngliche Form wieder an. Da Holz schwimmt, trägt ein Holzgerüst zudem zur "Unsinkbarkeit" eines gekenterten bzw. vollgeschlagenem Kajak bei.
Die meisten Teile eines Holzgerüsts von Nautiraid sind aus französischer Esche hergestellt. Lediglich die Spanten, der Steven und das Heck sind aus finnischem, seewasserfestem Birkensperrholz gefertigt.
Der Pflegeaufwand für ein Holzgerüst ist relativ gering, da es größtenteils durch die Außenhaut geschützt ist. Eine zeitweilige Nachlackierung wird in der Regel nur für den Kiel und stark beanspruchte Teile des Cockpits fällig. Zumeist ist ein kurzes Abschleifen und der Auftrag von einer oder zwei neue Lackschichten ausreichend um das Gerüst für weitere Jahre zu schützen.
Die Beschläge bestehen aus rostfreiem Edelstahl und sind somit korrosionsbeständig und meerwassertauglich. Dennoch empfiehlt es sich, das Boot vor dem Verstauen in der Packtasche mit Süßwasser abzuspülen und zu trocknen.
Bei allen Nautiraid-Kajaks mit Holzgerüst werden Gerüst und Bootshaut in zwei getrennten Packtaschen verstaut.
Die Nautiraid Bootshaut
Standard für eine Nautiraid Bootshaut ist ein 1100 Dtex-PVC von Mehler, einem deutschen Hersteller technischer Gewebe. Dieses überaus robuste Material ermöglicht es sowohl ein leichtes wie auch preisgünstiges Faltkajak zu Bauen.
Die optionale Hypalon-Ausführung ist für besonders extreme Bedingungen konzipiert, z.B. für Expeditionen in tropischen oder vereisten Gewässern. Hypalon bietet im Vergleich zu PVC eine höhere Abriebfestigkeit und eine verbesserte Formstabilität, sprich kein schrumpfen bei extremen Minustemperaturen.
Bei den Modellen Narak, Karan und Grand Raid kannst Du Dein Boot individuell anpassen - mit Luken, D-Ringe, Verschnürung etc.
Auf alle Nautiraid-Boote gewährt der Hersteller 5 Jahre Garantie.
Die Nautiraid "Stabilairs"
Die "Stabilairs" - aufblasbare Luftkammern an den Seiten des Kajaks, oberhalb der Wasserlinie - sind eine Besonderheit der Nautiraid-Kajaks.
Sie erfüllen drei Funktionen:
- sie erhöhen die Steifigkeit des Kajaks
- sie verringern die Rollbewegungen des Kajaks und somit die Gefahr des Kenterns
- sie machen das Kajak unsinkbar
Die Luftkammern aus Polyurethan sind in nur wenigen Minuten aufgeblasen und können bei Bedarf leicht ausgetauscht werden.
Nautiraid - das Erbe Jean Chauveau's
Bis zur Namensgebung Nautiraid trugen die Faltkajaks den Namen ihres Erfinders: Jean Chauveau.
Er war ein begeisterter Sportler und in seinen jungen Jahren drehte sich für ihn alles ums Kajak. Er arbeitete in der Woche in der Werkstatt und am Wochenende fuhr er mit seinen Kunden, mit denen er häufig Freundschaften geschlossen hatte, zum Kajakfahren. Sein Citroën-Kleintransporter, den er liebevoll "Rostkutsche" getauft hatte, wurde kurzerhand zu einem Campingbus umgerüstet. Mit dem Transporter fuhren die Paddler an die Haute Cure, die Vézère, den Thaurion und an die Isère… und schließlich auch zu den ersten Weltmeisterschaften im Wildwasser-Abfahrtsrennen, die 1959 in Treignac in Frankreich ausgetragen wurden. Das französische Team trat mit Chauveau-Kajaks an.
Die 50'er-Jahre waren auch die Zeit vieler Expeditionen. So befuhren 1950 die beiden Franzosen Jean Laporte, André Davy sowie der Amerikaner John Goddard den Nil von den Kasumo-Quellen bis zum Mittelmeer - insgesamt 6.700km. Am Ende der Reise notierte André Davy abschließend in seinem Reisebericht. "Sie sind abgenutzt, abgeschürft, verblichen und von der Sonne völlig ausgelaugt, aber sie haben die Reise mit einer bemerkenswerten Beständigkeit überstanden. Das ist ihrem Bootsbauer, unserem Freund Jean Chauveau, hoch anzurechnen."
So hatte sich Chauveau nach und nach einen Namen unter den Kajakherstellern gemacht. Er setzt er bei der Produktion vor allem auf Qualität und hochwertige Verarbeitung, seine Kajaks wurde von den Spezialisten damaliger Zeit gelobt. Eschenleisten mit quadratischem anstatt rundem Querschnitt und geklebte Süllränder waren damals revolutionär. (Eine Technik, die er sich bei den damaligen Tennisschlägern abgeschaut hat und die noch heute angewandt wird.)
In den 60er Jahren kehrte Jean Chauveau seinen geliebten Flüssen den Rücken und wandte sich dem Meer zu. Seine Kajaks wurden dank der von Chauveau patentierten "Stabilairs" unsinkbar gemacht.
1981 trat der damals krebskranke Jean Chauveau in den Ruhestand, sein Unternehmen wurde von Philippe Guyot aufgekauft. In dieser Zeit erschienen innovative Materialien: Einseitig beschichtetes Polyurethan wurde eingeführt, gefolgt von PVC und Hypalon. Die Bootshaut wurden nun aus modernen Stoffen zugeschnitten, bislang waren sie aus Baumwolle gefertigt.
Seit 2019 liegen die Geschicke von Nautiraid in den Händen von Olivier Le Moigne, ein Ingenieur aus der Bretagne.
Das Abenteuer geht weiter…
Quelle: nautiraid.com